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Geschichte des Armbrustschiessens

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Die Entwicklung der Armbrust fern der Eidgenossenschaft....


Die Armbrust, die eigentliche Vorgängerin der Feuerwaffe, kann als technische Weiterentwicklung des Handbogens angesehen werden, weil bei beiden Waffen das Geschoss durch die auf die Sehne übertragene Schnellkraft eines elastischen Bogens fortgeschleudert wird. Dabei wird die Zugkraft des Armes durch die Zugkraft des stärkeren Beines und in Europa durch Winden oder Spannhebel ersetzt.

Im frühen Mittelalter hiess die Armbrust in den verschiedenen Sprachbereichen arcobalistra, balistra, arbalète oder crossbow. Das deutsche Wort wird aus dem indogermanischen "ar" für Bogen und "rust" für Rüstung oder Schaft hergeleitet. Das Wort Armbrust hat also mit Arm und Brust nichts zu tun.

Der Ursprung der Waffe ist nicht mehr umstritten. Der weitverbreitete Glaube, die Herkunft der Waffe sei im fernen China zu eruieren, ist urkundlich nicht zu halten. Zwischen der chinesischen und der europäischen Entwicklung können keine schlüssigen Zusammenhänge ausgemacht werden. Natürlich folgen beide Waffen dem gleichen Prinzip, waren jedoch z.B. in der Konstruktion des Schlosses vollständig verschieden. Die Ausfuhr aus China war unter Todesstrafe verboten. In Indien und Zentralasien, Nordamerika und Australien war die Armbrust bis in die historische Neuzeit unbekannt.

Zu den frühesten Armbrusten zählt der griechische Gastrophetes, der "Bauchspanner". Er wurde bereits im 3. vorchristlichen Jahrhundert von Philon von Byzanz beschrieben. Zwei römische Steinreliefs zeigen eine leichte und eine schwere Jagdarmbrust. Von dieser Zeit bis zum 10. Jahrhundert ist die Quellenlage so schlecht, dass man an der Existenz der Armbrust in diesem Zeitraum zweifelte. Dann fand man im 19. Jahrhundert die "Geschichte der Gallier", verfasst von einem Mönch in Reims. Dieser schildert die Belagerung von Verdun im Jahre 985. Dabei jagten die Pfeile der Armbruste so dicht durch die Luft, dass es den Anschein hatte, sie kämen vom Himmel her. Im Zeitalter der Kreuzzüge durfte die Armbrust nur gegen Nichtchristen angewendet werden.

....und in der Schweiz


Der früheste historische Nachweis für den Gebrauch der Armbrust in der Eidgenossenschaft findet sich auf dem Siegel des Luzerner Rates Johann von Hildisrieden de Hochdorf aus dem Jahr 1235. Das Siegel zeigt eine Armbrust. Sie blieb dem Wappen der seit 1836 selbständigen Luzerner Gemeinde auf der durch Eiszeiten geprägten Anhöhe zwischen Sempacher- und Baldeggersee erhalten.

Frühe Bogen- und Armbrustschützen-Gesellschaften der Schweiz


Die Ursprünge der ältesten Bogen- und Armbrust-Gilden, jenen von Zürich, Schaffhausen und Basel, reichen in das spätere Mittelalter zurück. Die Zürcher nahmen schon im 14. Jahrhundert eine bevorzugte Stellung neben den Zünften ein. Ihre Trinkstube hatten sie vermutlich im oberen Stock des der Stadt gehörenden Hauses am Limmatquai, das an der Ecke der Stüssihofstatt stand und 1865 mit zwei anstossenden Häusern dem Neubau zum Schneggen weichen musste. Von der Winde der Schützenstube wurde über die Limmat nach dem - tätsch - an der Hofhalde geschossen und die Pfeile in einem Kästchen an zwei Seilen zurückgesandt. 1576 fand die zweite Fahrt nach Strassburg über Limmat und Rhein statt, der sich 265 Bogen- und Armbrustschützen angeschlossen hatten.

Die Anfänge der Bogenschützen-Gesellschaft Schaffhausen reichen in das 15. Jahrhundert zurück. Sie ging aus der St. Sebastionsbruderschaft im 14. Jahrhundert hervor. Bruderschaften gibt es seit dem 4. Jahrhundert in der katholischen Kirche und sie erfüllten ihre Aufgaben später in einem Verein von Gläubigen der u.a. eine alljährlich wiederkehrende Jahrzeit zum Gedächtnis der verstorbenen Mitglieder abhält. Von ihrem Patron, dem heiligen Sebastian, erzählt die Legende, dass er als Soldat des Kaisers Maximiniamus Hercules lebte und als Christ den Märtyrertod durch Erschiessen mit Pfeilen erlag, - sovielen, dass er stund wie ein Igel -.

Quelle: Pfeilbogen und Armbrust
Autor: Hermann Steiner
Druck: Zürcher Druck + Verlag AG, Rotkreuz